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Der Übergang zu einer multipolaren Weltordnung hat aus Sicht von FERI erhebliche Implikationen für die Asset Allocation. Sein Hauptaugenmerk legt der Multi Asset-Spezialist auf die Folgen einer anhaltend disruptiven Politik in den USA und besonders auf die Risiken für die Unabhängigkeit der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). „Wir haben sehr bewusst für unseren Jahresausblick für das Jahr 2026 die Überschrift ‚Politik treibt Märkte‘ gewählt“, erläutert Dr. Marcel V. Lähn, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI. „Ein breit angelegter Multi Asset-Ansatz mit flexibler Allokation ist weiterhin eine wirksame Strategie, um mit der Komplexität des Marktumfelds umzugehen und einen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen.“
Eine wesentliche Veränderung im Kapitalmarktumfeld ist der neue „ökonomische Nationalismus“: Wirtschafts- und Handelspolitik dient immer häufiger der Durchsetzung nationaler Interessen und Ziele, auch in Konfrontation zu anderen Ländern. Unternehmen werden dadurch gezwungen, dem Primat politischer Entscheidungen zu folgen und ihre Strategien und Geschäftsmodelle entsprechend anzupassen. Einer bewussten und flexiblen Selektion nach Regionen, Sektoren und Einzeltiteln kommt deshalb eine entscheidende Bedeutung zu.
Die drastisch gestiegenen US-Importzölle werden 2026 das globale Wachstum belasten. Zugleich gibt es aber auch positive Faktoren, erläutert Axel Angermann, Chef-Volkswirt von FERI: „Dass sich die Inflation in den meisten Ländern im Zielbereich der Notenbanken befindet, eröffnet Spielräume für eine expansiver ausgerichtete Geldpolitik. Von der Fiskalpolitik werden ebenfalls positive Impulse ausgehen, auch wenn die insgesamt sehr hohe (staatliche) Verschuldung Anlass zur Sorge gibt. Unterstützend sollten darüber hinaus die massiven Investitionen in Künstliche Intelligenz wirken.“
Im Aktienbereich sind die USA aus Sicht von FERI aufgrund ihrer hohen Innovationskraft weiterhin die Kernregion. Investoren sollten aber die bereits hohen Bewertungen und die Inflationsentwicklung als Risikofaktoren im Blick behalten. Schwellenländerinvestments gewinnen nach Einschätzung von FERI im Jahr 2026 an Attraktivität. In Europa hingegen fehlt es nach wie vor am Willen und der Fähigkeit zu einer grundlegenden Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik. Im globalen Wettbewerb droht der Kontinent weiter zurückzufallen. An den globalen Rentenmärkten dürfte die geldpolitische Lockerung eine weitere Versteilerung der Zinskurven bewirken. Lang laufende Staatsanleihen sind deshalb nur phasenweise attraktiv.
Die anhaltend disruptive US-Politik wird Investoren weiterhin veranlassen, nach Alternativen zum US-Dollar zu suchen. Der Greenback bleibt die wichtigste Leitwährung der Welt, könnte aber im Jahr 2026 weiter abwerten. Ein aktives Währungsmanagement bleibt deshalb für global agierende Investoren unerlässlich. Auch Gold behält für professionelle Investoren aus diesem Grund trotz möglicher Rückschläge seine strategische Attraktivität als Anlageklasse.
FERI wird auch im Jahr 2026 aktiv alternative Anlageklassen wie Volatilitätsstrategien, Private Markets und Hedgefonds einsetzen, um positive Performancebeiträge zu erzielen. Die zunehmende Adaption und Marktreife sorgen zudem für eine steigende Nachfrage nach Bitcoin, auch Stablecoins gewinnen an Relevanz. Digital Assets sind deshalb eine Anlageklasse, die sich zunehmend etabliert und fest zum Anlageuniversum von FERI gehört.
„Grundsätzlich erfordern die strukturellen Bestimmungsfaktoren die Beibehaltung einer sachwertorientierten Asset Allocation mit Fokus auf Resilienz und aktives Risikomanagement“, fasst Lähn die Sichtweise von FERI zusammen. Das Denken in Szenarien bleibt auch im Jahr 2026 unerlässlich, um die Komplexität des Kapitalmarktumfelds angemessen in einem Multi Asset-Portfolio abzubilden, auf mögliche Veränderungen im Marktumfeld entsprechend zu reagieren und geopolitische Entwicklungen zu berücksichtigen.