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Große Technologiekonzerne dehnen ihre globale Marktmacht durch Netzwerk- und Skaleneffekte stetig aus und erschaffen natürliche Monopole in der digitalen Welt: Führende US-Unternehmen wie Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft kontrollieren einen Großteil der digitalen Infrastruktur, darunter Kommunikationsnetzwerke, E-Commerce-Plattformen, Suchmaschinen und Cloud-Dienste. Diese enorme digitale Dominanz erzeugt immer öfter auch konkrete politische Ambition. In der neu erschienenen Analyse „Digitale Machtkonzentration: Zunehmende Dominanz und drohende Risiken einer neuen Tech-Oligarchie“ untersucht das FERI Cognitive Finance Institute die Dynamik dieser Entwicklung und warnt vor wachsenden Gefahren für Politik und Gesellschaft.
„Die wirtschaftliche Marktmacht großer Tech-Unternehmen schränkt zwar den potenziellen Wettbewerb ein, sie ist jedoch für demokratische Gesellschaften zunächst nicht per se gefährlich“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. „Eine echte Bedrohung entsteht aber dann, wenn mächtige Daten- und Kommunikationsplattformen gezielt politisch eingesetzt werden.“ Speziell in den USA würden die Gründer und CEOs großer Tech-Konzerne vermehrt ihre wirtschaftliche und mediale Macht nutzen, um eigene politische Ziele voranzutreiben – wie etwa das Beispiel von Elon Musk und dessen Plattform X zeige. Die Algorithmen-gesteuerte Ausspielung von Inhalten oder deren bewusste Manipulation ermögliche es, gesellschaftliche und politische Strömungen gezielt zu beeinflussen und zu steuern. Autokratische Politiker und andere Akteure erhielten so völlig neue Anreize und Instrumente, um digitale Technologien missbräuchlich zu nutzen. „Das führt letztlich zur Entstehung einer korrupten Tech-Oligarchie, wo Politiker und mächtige Tycoons Hand in Hand arbeiten und auf Basis digitaler Dominanz eigennützige Ziele verfolgen“, erklärt Rapp.
Eine zentrale Rolle für das Phänomen der digitalen Machtkonzentration spiele künftig vor allem Künstliche Intelligenz (KI), die durch die Daten der eigenen Nutzer immer weiter trainiert und ausgebaut werde. „Die Tech-Milliardäre wittern hier nicht nur das Geschäft des Jahrhunderts, sondern zielen auch auf enormen Machtzuwachs – für sich selbst und ihre Geschäftsmodelle“, so Rapp. Um die Macht der Tech-Giganten zu begrenzen, wären mehr Regulierung und verstärkte internationale Zusammenarbeit sinnvoll. Solange aber speziell US-Präsident Trump eine massive Deregulierung der Digitalwirtschaft anstrebe und die USA ohne Skrupel zu einer „Buddy Economy“ umbaue, seien wirksame Regulierungsbemühungen nahezu unmöglich.
Für Investoren bedeuten diese Entwicklungen in erster Linie, dass sie das enorme Wachstumspotenzial von digitalen Geschäftsmodellen und neu aufkommenden Technologien rund um Künstliche Intelligenz (KI) sorgfältig gegen die systemischen Risiken abwägen müssen, die aus der zunehmenden Machtkonzentration großer Technologiekonzerne resultieren.
Der neue Cognitive Comment „Digitale Machtkonzentration: Zunehmende Dominanz und drohende Risiken einer neuen Tech-Oligarchie“ gibt Investoren und Unternehmern tiefe Einblicke in die zugrundeliegende Problematik und unterstützt bei der Bewertung künftiger Herausforderungen. Die Analyse steht auf dieser Seite zum Download zur Verfügung.