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Markets Update August 2023 - Die globalen Börsen erwartet ein unruhiger Herbst

Bad Homburg, 16.08.2023
von FERI
  • August und September als traditionell schwache Aktienmonate
  • Hohes Zinsniveau steht Börsenaufschwung im Wege
  • China rutscht in die Deflation

Die Impulslosigkeit und latente Fragilität der vergangenen Wochen ist typisch für die aktuelle Phase im jährlichen Börsenzyklus. Im Spätsommer weist das Marktgeschehen häufig eine erhöhte Volatilität und die Neigung zu Korrekturen auf. Dieser saisonale Effekt wird durch den erneuten Zinsdruck noch verstärkt. So sind die wegweisenden Marktzinsen auf US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren spürbar angestiegen und haben sich mittlerweile fest oberhalb der 4-Prozent-Marke etabliert. Der Hauptgrund für diese Entwicklung sind die unverändert robusten US-Makrodaten. Hinzu kommt die Absicht des US-Finanzministeriums, in den kommenden Monaten ein deutlich höheres Anleihevolumen zu emittieren als ursprünglich vorgesehen, sowie die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch. Alle diese Faktoren schaffen die Voraussetzungen für ein restriktives Zinsumfeld in den kommenden Quartalen. Für die globalen Börsen ist das ein veritables Risiko. Denn die mittlerweile recht hohen Bewertungen an den globalen Börsen sind mit Langfristzinsen von mehr als 4 Prozent nicht vereinbar. Da das Zinsniveau in den nächsten Monaten voraussichtlich hoch bleibt, sind zinsgetriebene Korrekturen an den Märkten nicht ausgeschlossen. Damit stehen Anlegern unruhige Herbstmonate bevor.

Chinesische Wirtschaft steckt in handfester Krise

Aus China können die Märkte derzeit keine Entlastung erwarten. Die wirtschaftliche Lage ist dort mittlerweile derart prekär, dass die Preise im Vergleich zum Vorjahr sinken. China hat damit, anders als die Industrieländer, mit einer echten Deflation zu kämpfen. Die sehr schwachen Handelsdaten und die enttäuschenden Daten zur Kreditvergabe bestätigen das fragile makroökonomische Gesamtbild. Dass gerade die Kreditnachfrage trotz gesenkter Leitzinsen und generell gelockerter Finanzierungskonditionen schwach bleibt, ist ein klares Symptom einer Bilanzrezession. Dabei sind private Haushalte und Unternehmen dermaßen überschuldet, dass sie zu verstärkten Sparanstrengungen gezwungen sind. Unorthodoxe Maßnahmen zur Stimulation der Wirtschaft wären in dieser Situation wirkungsvoller, sind aber nicht gewünscht, da dadurch die ökonomischen Ungleichgewichte verstärkt würden. China dürfte angesichts dieses Dilemmas im Jahresverlauf nicht nennenswert zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen. Dies würde vor allem die Eurozone und die Emerging Markets belasten, die jeweils einen hohen Bezug zu China und dem Welthandel haben.


Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 54 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich.

Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.



Pressekontakt

Marcel Renné

Vorsitzender des Vorstandes & CEO

Rathausplatz 8-10

61348 Bad Homburg

Dr. Eduard Baitinger