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Economics Update Juni 2023 - US-Konjunktur: Von einem „Soft Landing“ ist nicht auszugehen

Bad Homburg, 06.06.2023
von Axel D. Angermann
  • Konjunkturindikatoren liefern noch kein eindeutiges Rezessionssignal
  • Weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt entscheidend
  • Restriktive Geldpolitik wird Nachfrage weiter bremsen und könnte Negativ-Spirale auslösen

Im Reigen der Konjunkturdaten aus den USA gibt es nach wie vor etliche positive Meldungen: Die Einzelhandelsumsätze stiegen im April, die Stimmung im Dienstleistungssektor ist sehr positiv, und vor allem herrscht angesichts einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent weiterhin praktisch Vollbeschäftigung. Zugleich zeigen sich aber auch einige dunkle Wolken am Konjunkturhimmel: Die Industrie leidet unter einem insgesamt schwachen weltwirtschaftlichen Umfeld. Die gestiegenen Zinsen setzen den Immobilienmarkt weiter unter Druck, und vor allem ist die Lage am Arbeitsmarkt nicht ganz so rosig, wie die geringe Arbeitslosenquote es suggeriert. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind von weniger als 200.000 am Jahresende 2022 auf aktuell etwa 240.000 gestiegen, und im Gegenzug ist die Zahl offener Stellen deutlich zurückgegangen, auch wenn sie immer noch um den Faktor 1,6 höher ist als die Zahl der Arbeitslosen.

Die Konjunktur hängt am Arbeitsmarkt

Tatsächlich ist der Arbeitsmarkt entscheidend für die Frage, ob es das von vielen erwartete „Soft Landing“ gibt, mit einer zwar schwachen Wachstumsdynamik, aber ohne einen kritischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Wahrscheinlicher aus unserer Sicht ist allerdings das Szenario einer „echten“ Rezession, die auch einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit einschließt. Die scharfe geldpolitische Straffung der Fed zur Eindämmung der hohen Inflation hinterlässt nämlich immer deutlichere Spuren in der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Sichtbar wird dies beispielsweise in den nun schon seit zwei Quartalen sinkenden Ausrüstungsinvestitionen. Geht die Nachfrage weiter zurück, könnte der Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit an einen Punkt gelangen, an dem Beschäftigte, die von ihrer Firma entlassen werden, nicht mehr ohne weiteres einen neuen Job finden. Dann werden die Menschen, die sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen, in verstärktem Maße Vorsorge treiben und mehr sparen. Das würde wiederum einen Kreislauf in Gang setzen, bei dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage weiter sinkt, woraufhin noch mehr Entlassungen drohen. 

Fed wird nicht vorschnell die Zinsen senken

Dass die Fed diese Abwärtsspirale mit frühzeitigen Zinssenkungen verhindert, ist unwahrscheinlich: Die Inflation wird nicht so bald den Zielwert von 2% erreichen, und eine durch niedrigere Zinsen neu angefachte Konjunkturdynamik könnte die Inflation womöglich wieder nach oben treiben. Für die Fed bedeutete das eine Blamage und ein offensichtliches Scheitern, weswegen Fed-Chef Powell gut beraten wäre, dieses Risiko zu vermeiden. Auf die Fed sollten die Verfechter eines „Soft Landings“ also nicht setzen. 

So sehr die Einigung im Streit um die Schuldenobergrenze der USA zu begrüßen ist: Möglicherweise sind es gerade die damit verbundenen Ausgabenkürzungen des Staates, die den entscheidenden Anstoß für das hier skizzierte Szenario geben. Die Sommermonate dürften also mit Blick auf die US-Wirtschaft und damit auch auf die Weltwirtschaft als Ganzes spannend werden. 


Über Axel D. Angermann

Axel D. Angermann analysiert als Chef-Volkswirt der FERI Gruppe die konjunkturellen, geldpolitischen und strukturellen Entwicklungen aller für die Asset Allocation wesentlichen Märkte. Seine Analysen bilden die Grundlage für die strategische Ausrichtung der Multi Asset-Strategie der FERI, die vom CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, verantwortet wird. Angermann selbst verantwortet seit 2008 die von FERI erstellten Analysen und Prognosen für die Gesamtwirtschaft und die internationalen Finanzmärkte. 2002 trat er als Makroanalyst in das Unternehmen ein. Seine berufliche Karriere begann beim Max-Planck-Institut für Ökonomie und beim Verband der chemischen Industrie. Angermann studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Bayreuth.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 54 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.



Pressekontakt

Marcel Renné

Vorsitzender des Vorstandes

Rathausplatz 8-10

61348 Bad Homburg

Axel Angermann