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Markets Update Juli 2025 – Börsenrally hält an – US-Geldpolitik wird zum Schlüsselfaktor

Bad Homburg, 22.07.2025
von Dr. Eduard Baitinger
  • Erstes Halbjahr 2025: Solide Konjunktur und robuste Unternehmensgewinne stützen Börsen
  • Geldpolitik entscheidend: US-Zinssenkung könnte Kurspotenzial eröffnen
  • Fed in Gefahr: Politischer Druck auf die Währungshüter nimmt zu

Die positiven Trends an den globalen Börsen halten an. Das wirtschaftliche Umfeld präsentiert sich stabil und bestärkt die Risikoneigung der Anleger: Die US-Konjunktur wächst solide und zeigt keine Anzeichen einer Überhitzung, während der zollbedingte Inflationsanstieg bislang deutlich geringer ausfällt als zunächst befürchtet. Positive Unternehmensdaten stützen ebenfalls die Kursentwicklung. Die laufende Berichtssaison startete mit überwiegend soliden Unternehmensgewinnen – und sollte auch so weitergehen, nicht zuletzt dank der Schwäche des US-Dollars. Die globalen Indizes werden maßgeblich von großen US-Unternehmen dominiert. Diese profitieren besonders stark vom schwächeren Greenback, da sie einen großen Teil ihrer Gewinne im Ausland machen und ein schwächerer US-Dollar ihre Waren und Dienstleistungen in anderen Währungsräumen wettbewerbsfähiger macht. Selbst die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber der Europäischen Union haben die Märkte nicht verunsichert. Anleger rechnen mit einer Einigung, da beide Seiten in letzter Konsequenz ein starkes Interesse an einer einvernehmlichen Lösung haben.

Auf der negativen Seite fällt auf, dass die Börsenbewertungen – insbesondere bei großen Unternehmen (Large Caps) – inzwischen nahe an neuen Höchstständen liegen. Das begrenzt den Spielraum für weitere Kurssteigerungen. Es bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass eine Korrektur unmittelbar bevorsteht. Empirisch betrachtet steigt mit hohen Bewertungen zwar die Fallhöhe beziehungsweise reagieren die Marktteilnehmer empfindlicher, wenn sich die Fundamentaldaten verschlechtern. Sie gelten allein aber nicht als verlässliche Indikatoren für eine baldige Marktkorrektur. Vielmehr können hohe Bewertungen deutlich länger Bestand haben, als viele denken – insbesondere dann, wenn das übergeordnete Anlageumfeld weiterhin unterstützend wirkt.

US-Geldpolitik prägt zweites Halbjahr 

Neben der Handelspolitik wird die Geldpolitik der US-Notenbank das Marktumfeld im zweiten Halbjahr deutlich prägen. Während sich die meisten großen Zentralbanken bereits in einem Zinssenkungszyklus befinden, wartete die Federal Reserve (Fed) bislang ab – vor allem aufgrund zollbedingter Inflationsrisiken. Sollte sich die Teuerungsrate in den USA jedoch weiterhin moderater entwickeln als erwartet, dürfte der Druck auf die Währungshüter steigen, ihren geldpolitischen Kurs zu lockern und erste Leitzinssenkungen vorzunehmen. Dies würde die globale Geldpolitik nochmals entscheidend expansiver gestalten und für weiteres Kurspotenzial an den Weltbörsen sorgen.

Mit Blick auf die Risiken dürfte der politische Druck Trumps auf Fed-Chef Jerome Powell bestehen bleiben – und damit würden auch die Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank zunehmen. In Deutschland hat die Erfahrung der Hyperinflation in der Weimarer Republik, verursacht durch eine enge Verflechtung von Fiskal- und Geldpolitik, eine beinahe obsessive Haltung gegenüber der politischen Unabhängigkeit der Notenbank hervorgebracht. In der US-amerikanischen Politik und Zivilgesellschaft ist diese Haltung hingegen deutlich weniger tief verankert. Investoren sollten das Risiko, dass die Unabhängigkeit der Fed ernsthaft beschädigt wird, daher nicht unterschätzen.

Für den US-Dollar bedeutet dies, dass der übergeordnete Abwärtstrend – begleitet von hoher Volatilität – anhalten dürfte. Auch langlaufende US-Staatsanleihen könnten eine erhöhte Schwankungsbreite aufweisen und immer wieder von Phasen sogenannter „Käuferstreiks“ betroffen sein.


Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich.

Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von 63 Mrd. Euro, darunter ca. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Luxemburg, Wien und Zürich.



Pressekontakt

Marcel Renné

Vorsitzender des Vorstandes & CEO

Rathausplatz 8-10

61348 Bad Homburg

Dr. Eduard Baitinger